21.07.08

Was Wohnungen so ausspucken

All die alten Schätze, die einem so in die Hände fallen, wenn man einen Haushalt umkrempelt.
Ich denke ich sollte öfters umziehen.

Heute zum Beispiel mein altes Religionsheft. Ich habe damals sehr darum gekämpft, in diesen Religionsunterricht gehen zu dürfen. Ich war nämlich evangelisch in einem katholischen Land. Die "Katholischen" hatten allerdings eine wahnsinnig tolle Religionslehrerin - Monika Nemetschek. Sie hielt den spannendsten Unterricht, den man sich nur vorstellen konnte. Und nachdem meine Mutter einmal einen Vortrag dieser Professorin gehört hat und davon sehr begeistert war, hat sie es erlaubt - sehr zum Leidwesen meiner streng protestantischen Großmutter.

Neben spannenden Geschichten und lustigen Spielen haben wir viel gezeichnet.

Für die Zeichnungen bekamen wir Noten. Selbstverständlich gab es nur "Einser", die sich allerdings in der Größe unterschieden. Ich habe meist sehr große "Einser" bekommen, bis auf ein einziges Mal. Ich denke es hatte mit meiner Weigerung zu tun, den lieben Gott im Dornbusch zu zeichnen. Da war ich zusehr von unserer strengen protestantischen Gemeindeschwester geprägt, die uns stets eingebläut hat, dass man von Gott keine Bilder machen darf.

Ich habe den Einser dann eigenhändig verlängert. Eine meiner ersten Sünden.

Eines meiner Lieblingsgleichnisse war die Geschichte vom guten Vater und vom verlorenen Sohn.

Meine Mutter schwärmte am meisten von Daniel in der Löwengrube.

mag die Speisung der vielen Menschen am liebsten. Vor allem meine Version - deutet sie doch schon auf eine meiner frühzeitig ausgeprägten Fähigkeit hin, durch kluge Beschreibung den Arbeitseinsatz zu minimieren.


Posted by L9 at 16:15 | Comments (4)