31.05.07

Gedanken zur Bergkirchweih

An diese Geschichte muss ich jedes Mal denken, wenn ich zur Bergkirchweih gehe.

Die Eltern meiner besten Freundin hatten ein Kettenkarussell. Ich habe sie darum sehr beneidet. Jedes Jahr, wenn in Linz der Urfahranermarkt stattfand, habe ich mich stundenlang an den Ständen herumgetrieben und bin meinen Träumen nachgegangen, auch mal zum fahrenden Volk zu gehören. Allerdings wollte ich Puppenspielerin werden. Selbstverständlich keine normale Puppenspielerin. Es sollte was Modernes, Aktionistisches, irgendwie Avantgardistisches mit viel Blut und Schlagzeug werden – kurzum, ich war ein überspannter Teenager.

Außerdem wollte ich unbedingt mal durch das Kettenkarussellmikrophon sprechen dürfen.

Es war der kürzeste Ansagejob meines Lebens.

Mit dem Gedicht zitiere ich übrigens Konrad Bayer, einen österreichischen Avantgardedichter und einen meiner Jugendhelden. Zu dieser Zeit war er allerdings bereits tot. Ich hatte dennoch kein Konrad Bayer T-Shirt, sondern eines von den Cramps. Die leben auch heute noch.

Posted by L9 at 15:30 | Comments (9)