21.03.07Niu Li sha - Nomen est Omen?Ich habe es an anderer Stelle schon einige Male erwähnt, Chinesen haben ein sehr eigenartiges Verhältnis zu Namen. Vor allem, wenn sie mit westlichen Menschen zusammenarbeiten, passen sie ihre Vornamen an. Es gibt noch ein paar andere interessante Dinge zur Namensgebung und Nutzung. Der Name besteht aus dem Familiennamen, der an erster Stelle steht, und dem Vornamen. Familiennamen gibt es nicht allzuviele in China. Typische Familiennamen sind Wu, Chen und Yu. Familienname und Vorname sind fast untrennbar miteinander verbunden, man ruft sich also immer mit Nachnamen und Vornamen. Den Kollegen Tao (Nachname) Hui (Vorname) nenne ich stets Tao Hui, genauso wie er mich, nach korrekter chinesischer Vorgehensweise, stets Neun Lisa nennen sollte. Wären wir Chinesen, müßte auch mich "Neun Lisa" nennen, und ich ihn "Neun Michi". Es sei denn, wir wären engste Familie, sprich, ich wäre seine Mutter. Da dürfte ich dann "Michi" zu ihm sagen. Eine Ausnahme gibt es noch. Respektspersonen nennt man nur mit Nachnamen, kombiniert mit einem Titel. Zum Beispiel "Missis Neee-uuun", "Boss Chen", "Onkel Yu", "Großmutter Li". Was die Chinesen können kann ich natürlich auch. Ich wollte auch einen chinesischen Namen haben, und Tao Hui hat mir einen gegeben. Ich heiße: Niu - ein typischer Chinesischer Familienname, der ähnlich klingt wie Neun. Nǐu Lì shā Also das Hakerl auf der ersten Silbe heißt: Ton der hoich beginnt, dach unten geht und dann wieder rauf.
Bestätigt übrigens meine persönliche Theorie, warum sich Chinesen stets westliche Namen geben. Die wollen sich durch uns ungeübte Menschen ganz einfach nicht unwissentlich beschimpfen lassen. Wenn jemand seinen Namen übersetzen lassen will, kann er das hier tun Frühstück gestern - fällt mir wieder nicht ein, wie das heißt. Eine Art Porridge. Frühstück heute - Nudelsuppe.
Posted by L9 at 03:00
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