22.01.06

Fashion Victim II - Frisuren

Ich glaube es gibt kaum eine Frisur, die ich noch nicht hatte. Ob lange Haare im Spaghetti-Look oder aber Mini-Pli, bis auf Vollglatze war alles da.

Die größte Herausforderung in der Geschichte meiner Frisuren war allerdings die Ära der bunten Haare, die in die Höhe standen. Das hatte weniger mit mangelndem Mut als mit nicht vorhandener Technik zu tun. Es gab einfach keine Färbemittel in der Provinz. Lila Rentnerinnentönungen waren der Gipfel der Extravaganz, den örtliche Friseure anboten, die wollten wir aber nicht. Standen also keine "Connections" zur Verfügung, die einem Crazy Colors aus London mitnahmen, mußte man kreativ werden. Und neben der Information, wo die gerade eine Party steigt gehörten Informationen um neue Färbetricks zu den wertvollsten in den ausklingenden 70ern. Leider hatten die diversen Methoden auch dumme Nebenwirkungen. Schuhcreme ließ sich schwer auswaschen und roch auch nicht gut. Ausgedröselte Filzstiftminen machten nicht nur Flecken ins Kopfkissen, die Farben waren auch ein wenig blaß.

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(Austausch geheimer Färbeinformationen)

Und Plakafarben hatten zwar eine gute Deckkraft, nur veränderte sich die Haarstruktur.

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Wie auch immer, hatte man endlich die Farbe im Haar ging es zum Formen. Diese genialen SuperStrongGels der heutigen Zeit gab es damals nicht. Wir mußten uns anders behelfen. Zum Beispiel mit Patex. Patex war äußerst wirkungsvoll - nur nicht sehr variabel. Die Frisur hielt zwar, ließ sich aber nicht mehr ändern. Es war eine typische Einwegfrisur, danach mußten die Haare ab. Seife war auch nicht schlecht, machte aber die Haare matt. Am wirkungsvollsten war Zuckerwasser, im Sommer allerdings nicht empfehlenswert. Insekten neigten zum Beispiel dazu, dich mit einer Blume zu verwechseln.

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(Das bin ich mit meiner damaligen Freundin Eva Pichler auf der Flucht vor hungrigen Bienen)

Geliebt habe ich an dieser Zeit, dass die Einstellung zum Haar sehr fatalistisch war. Es konnte ja nicht wirklich was passieren. Egal was man machte, schlimmstenfalls mußte man halt ausrasieren. Rasierte man zuviel, konnte man auch Muster auf die Kofhaut malen. Ich malte mir gerne rote Schrammen drauf, das sah so wunderbar brutal aus.

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Leider habe ich diese Haareinstellung heute nicht mehr. Während des Friseurbesuches verfalle ich zwar manchmal in ausgelassene Launen, ermutige Mary, meine etwas abgedrehte griechische Lieblingsfriseurin, der ich demnächst auch mal ein Posting widme, sich ruhig auszutoben. Danach gibts allerdings meist fürchterliche Selbstzweifel und ab und zu spöttische Bemerkungen von

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Posted by L9 at 21:00 | Comments (9)

Herrlicher Druck


Eine Druckgeschichte in 11 Akten

Von Pri&Sac

Posted by L9 at 09:24